Leerstehende Immobilien kosten nicht nur Geld – sie verschenken Chancen. Wer ein Haus besitzt, das die meiste Zeit ungenutzt bleibt, verzichtet auf eine mögliche Einnahmequelle. Immer mehr Eigentümer entscheiden sich deshalb dafür, ihre Immobilien zeitweise an Urlauber zu vermieten. Doch der Einstieg will gut geplant sein. Zwischen Mietrecht, Steuerfragen und der richtigen Ausstattung liegt ein kleiner Dschungel, den es zu durchqueren gilt. Der Blog zeigt, wie sich die eigene Immobilie in wenigen Schritten zur gefragten Unterkunft entwickeln lässt – mit klarem Plan, realistischer Erwartung und echten Erfahrungen aus der Praxis.
Warum leerstehende Immobilien langfristig teuer sind
Ein Haus, das dauerhaft leer steht, verursacht Kosten – Strom, Wasseranschlüsse, Versicherungen und Grundsteuer bleiben bestehen, auch wenn niemand darin wohnt. Dazu kommt der Substanzverlust: Je länger ein Gebäude ungenutzt bleibt, desto schneller setzen Feuchtigkeit, Schimmel oder kleinere Schäden ein. Wer hingegen regelmäßig Gäste empfängt, investiert automatisch in Pflege, Instandhaltung und Werterhalt. Auch aus steuerlicher Sicht lohnt sich die Nutzung: Betriebskosten können zum Teil geltend gemacht werden. Die laufenden Ausgaben amortisieren sich über die Mieteinnahmen. So entsteht ein wirtschaftlich tragfähiges Modell aus einer Immobilie, die sonst brachliegt.
Was bei der Planung unbedingt bedacht werden muss
Vor der ersten Vermietung braucht es eine klare Strategie. Die Entscheidung, ob die Unterkunft saisonal oder ganzjährig genutzt werden soll, beeinflusst Ausstattung, Werbung und Preisgestaltung. Wichtig ist auch die rechtliche Einordnung: In vielen Regionen gelten Vorschriften zur Kurzzeitvermietung, Genehmigungen können nötig sein. Wer die eigene Immobilie auch privat nutzt, sollte Regeln definieren – etwa, welche Räume privat bleiben. Die Zielgruppe spielt ebenfalls eine Rolle: Familien haben andere Ansprüche als Geschäftsreisende. Eine einfache, transparente Buchungsstruktur hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden und sorgt für Planungssicherheit. Am Ende zählt: Wer vorbereitet ist, spart sich spätere Korrekturen.
Die Rolle von Plattformen und Direktbuchungen
Digitale Vermietungsplattformen erleichtern den Einstieg erheblich. Sie übernehmen Zahlungsabwicklung, Werbung und Bewertungen – verlangen aber Gebühren. Deshalb lohnt es sich, parallel eine eigene Webseite oder Social-Media-Präsenz aufzubauen. Wer auf Direktbuchungen setzt, spart langfristig Kosten und stärkt die Bindung zu wiederkehrenden Gästen. Auch lokale Tourismusbüros oder Netzwerke mit anderen Gastgebern können helfen, Sichtbarkeit zu erhöhen. Je nach Region empfiehlt es sich, verschiedene Kanäle zu testen und deren Effizienz regelmäßig zu prüfen. Wichtig: Wer mehrere Plattformen nutzt, muss Buchungen synchronisieren – sonst drohen Doppelbelegungen. Einfache Buchungssysteme schaffen hier Abhilfe.
Welche Ausstattung überzeugt Gäste wirklich?
Die Ausstattung entscheidet oft über die Bewertung – und damit über die Nachfrage. Komfortable Betten, eine gut ausgestattete Küche und zuverlässiges WLAN sind inzwischen Standard. Sauberkeit steht an erster Stelle, ebenso wie klare Informationen vorab: Wie ist die Anreise geregelt? Gibt es Parkplätze? Haustiere erlaubt? Kleine Extras wie eine Kaffeemaschine, ein Bücherregal oder eine Spielekiste sorgen für positive Überraschungen. Auch die Umgebung spielt mit: Tipps zu Ausflügen, Restaurants oder Nahverkehr sollten leicht auffindbar sein. Die Einrichtung muss nicht luxuriös sein – aber durchdacht und funktional. Authentizität statt Designerstil überzeugt langfristig mehr.
Checkliste: Was vor der ersten Vermietung erledigt sein sollte
Punkt | Beschreibung |
---|---|
Standort prüfen | Gibt es Einschränkungen für touristische Vermietung? |
Genehmigungen klären | Bauamt, Stadtverwaltung oder Tourismusbehörde anfragen |
Versicherung anpassen | Vermietung muss in der Police ausdrücklich erlaubt sein |
Ausstattung komplettieren | Küche, Betten, WLAN, Sicherheitsvorkehrungen prüfen |
Buchungssystem einrichten | Kalender, Preise und Verfügbarkeiten pflegen |
Reinigungslogistik organisieren | Wer reinigt wann? Gibt es einen Notfallplan? |
Gästemappe erstellen | Infos zu Hausregeln, Umgebung, WLAN etc. bündeln |
Preisstrategie definieren | Saisonale Anpassung, Rabatte für längere Aufenthalte |
Werbung planen | Plattformen, Webseite, soziale Medien auswählen |
Lohnt sich das Modell speziell für Gruppenhäuser?
Gerade größere Immobilien profitieren von der Kurzzeitvermietung an Gruppen. Häuser mit mehreren Schlafzimmern, großzügiger Küche und Aufenthaltsräumen lassen sich sehr gut an Freundeskreise, Familien oder Vereine vermieten. Der Markt für Gruppenhäuser wächst (https://www.ferienhuetten.de/category/12-Gruppenhaeuser.html)– vor allem in ländlichen Regionen, die abseits klassischer Tourismuszentren liegen. Hier zählt die Kombination aus Ruhe, Platz und guter Erreichbarkeit. Entscheidend ist die Skalierung: Je mehr Personen untergebracht werden können, desto höher die potenzielle Einnahme pro Nacht. Wer dabei auf einfache Verwaltungstools und flexible Raumgestaltung setzt, sichert sich einen Wettbewerbsvorteil. Gerade in Nebensaisons punkten solche Häuser durch Vielseitigkeit.
Zu Gast im Interview…
Jens Langenberg, Eigentümer eines renovierten Bauernhauses, das seit drei Jahren erfolgreich an Urlaubsgäste vermietet wird.
Was war der Auslöser, das Haus zu vermieten?
„Das Gebäude stand leer, war aber zu schade zum Verfallen. Gleichzeitig war klar: Wenn wir es erhalten wollen, muss es sich finanziell tragen.“
Gab es Hürden beim Einstieg?
„Ja, vor allem bei den Genehmigungen. Je nach Gemeinde können die Regeln sehr unterschiedlich sein. Auch die steuerliche Behandlung war anfangs unklar.“
Wie haben Gäste auf das Angebot reagiert?
„Überraschend positiv. Vor allem Gruppen schätzen die Ruhe und den Platz. Viele kommen regelmäßig wieder – das motiviert natürlich.“
Was war die wichtigste Entscheidung bei der Ausstattung?
„Robust und pflegeleicht. Alles muss funktional sein, aber auch einladend wirken. Wir wollten, dass Gäste sich sofort wohlfühlen.“
Wie läuft die Verwaltung im Alltag?
„Wir nutzen ein Buchungssystem, das alle Plattformen synchronisiert. Reinigung und Schlüsselübergabe übernimmt ein lokaler Dienstleister. So bleibt der Aufwand überschaubar.“
Was würden Sie rückblickend anders machen?
„Früher anfangen. Wir haben viel Zeit mit Zweifeln verloren – dabei war das Potenzial von Anfang an da.“
Ein neues Kapitel für alte Häuser
Immobilien müssen nicht leer stehen. Wer sich frühzeitig mit den Möglichkeiten der zeitweisen Vermietung beschäftigt, entdeckt nicht nur neue Einnahmequellen, sondern auch Wege, Immobilien nachhaltig zu erhalten. Der Markt ist bereit – gefragt sind Flexibilität, Transparenz und ein durchdachtes Konzept. Die Nachfrage steigt, besonders für individuelle, charaktervolle Unterkünfte. Wer Gästen ein echtes Zuhause auf Zeit bieten kann, schafft langfristig Vertrauen und wiederkehrende Buchungen. Das Haus bleibt nicht nur erhalten – es lebt weiter.
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